Bis gegen Beginn des Zweiten Weltkrieges herrschte in Frankfurt ein seltsamer und sonst nirgendwo bekannter Brauch in der Vorweihnachtszeit, der als „Brauch der Nikolausriesen“ bezeichnet werden kann.
Für die Herstellung dieser bis zu zwei Meter hohen Figuren aus Lebkuchenteig sammelten Schüler der höheren und privaten Schulen Geld und trugen das mit Zucker bemalte Gebilde zu ihrem Lehrer. Das Geschenk verspeiste man anschließend gemeinsam. „Brenten“, „Bethmännchen“ und „Quetschemännchen“ können als typisch frankfurterische Backwaren auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. In früheren Zeiten wurden sie in den Bürgerhäusern der Stadt in großen Mengen hergestellt. Leider haben jedoch die schüchternen Verehrer der heutigen Zeit nicht mehr die Möglichkeit wie die des 19. Jahrhunderts. Diese pflegten ihrer Verehrten ein „Quetschemännchen“ in das Haus zu schicken, behielt sie es, durfte er hoffen, sandte sie es zurück, wurde er nicht erhört.